Monday, April 17, 2023

Die römische Kaiservilla Pausilypon: Gesamtanlage und Bauten des oberen Plateaus

Tobias Busen
Cover

Plinius der Ältere berichtet in seiner Naturgeschichte von der Villa Pausilypum in Campanien, nicht weit von Neapel. Die Forschung ist sich einig, dass besagte Meeresvilla am Nordrand des Golfs von Neapel lag. Sie stellt eine der wenigen Anlagen ihrer Art dar, die über mindestens eineinhalb Jahrhunderte eindeutig dem römischen Kaiserhaus zugeordnet werden kann. Auf einem Hügelrücken oberhalb der felsigen Steilküste gelegen, finden sich dort, eingebettet in die umgebende Landschaft, unterschiedlichste Architekturen und Ensembles, unter denen diejenigen des oberen Plateaus hervorstechen: um einen runden Platz sind ein Theater, ein Odeion und weitere Sonderbauten arrangiert.

Seit den frühesten Ausgrabungen im Jahr 1841 wurden immer wieder einzelne Aspekte der Villa Pausilypon betrachtet. Mit diesem Band wird nicht nur ein verlässlicher Plan der Anlage vorgelegt, der sowohl die vorhandenen als auch die heute verlorenen archäologischen Reste einbezieht. Der Schwerpunkt liegt auf der Untersuchung der Bauten des oberen Plateaus. Hierbei bildet die detaillierte, verformungsgerechte Dokumentation der Reste die Grundlage für Überlegungen hinsichtlich Planung, Entwurfs- und Bauprozessen, Umbauphasen und architektonischer Rekonstruktion. Im Anschluss wird die Gesamtanlage in den Blick genommen und auf unterschiedliche, für die römische Villenarchitektur entscheidende Aspekte hin diskutiert. Interessant ist hierbei die Sonderrolle der Villa Pausilypon als Herrschersitz und die damit verbundenen architektonischen Lösungen hinsichtlich der Inszenierung des Ankommens und der inneren Erschließung, die in geschickter Weise die notwendigen Funktionen einer Residenz mit den Charakteristika der Otiumarchitektur verbindet.

Veröffentlicht

April 13, 2023

Bibliographische Daten & Rezensionen

 

Kapitel

  • Vorwort der Herausgeberin
  • Vorwort des Autors
    Tobias Busen
  • A. Einführung
    I. Lage und Topographie – II. Geländesituation und Abgrenzung – III. Zuweisung und chronologischer Rahmen – IV. Forschungsgeschichte – V. Befund- und Quellenlage – VI. Baudokumentation und Rekonstruktion – VII. Material und Bautechnik – VIII. Metrologie,
  • B. Bauten des oberen Plateaus
    I. Theater mit Vorplatz (A1) – II. Komplex des Odeions (A2) – III. Bauten östlich des Platzes (A3) – IV. Bauten westlich des Platzes (A4, A5) – V. Bauliche Fragmente (B1) – VI. ›Haus des Pollio‹ (B3)
  • C. Übrige Bereiche
    I. Mittleres Plateau (B2) – II. Obere Thermen und Substruktionen (B4) – III. Villa Bechi (B5) – IV. Strukturen am Abhang (C1) – V. Uferbebauung und versunkene Bereiche (C2) – VI. Hafenbucht und Valle della Gaiola (C3)
  • D. Gesamtanlage: Analyse und Einordnung
    I. Die Villa Pausilypon im historischen Kontext – II. Struktur, Ausrichtung und Höhenentwicklung – III. Inszenierung des Ankommens: Ansicht und Zugang – IV. Innere Erschließung und Ausblick: Die Sonderrolle des Herrschersitzes – V. Geplant oder gewachsen?
  • E. Anhang
    I. Abkürzungen – II. Katalog Architekturteile – III. Abbildungsverzeichnis
  • Literaturverzeichnis
  • Abbildungsnachweis
  • Tafeln
  • Beilagen

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