Aigeira 4
Tempelähnliche
Kleinbauten prägten durch ihr mehrfaches Vorkommen das in
hellenistischer Zeit errichtete Gebäudeensemble im Theaterbereich von
Aigeira. Die drei am besten erhaltenen – Naiskoi D, E und F – bilden den
Gegenstand der vorliegenden Untersuchung. Das Buch präsentiert eine
neue Bauaufnahme, ein 3D-Modell, die Analyse der Architektur- und
Grabungsbefunde, Rekonstruktionen sowie die Interpretation der drei
Kleinbauten, die hauptsächlich in den 1970er und 1980er Jahren durch das
Österreichische Archäologische Institut ausgegraben worden waren. Die
bauhistorische und -typologische Untersuchung der drei Gebäude führte zu
neuen Ergebnissen bezüglich ihrer Baugeschichte, Architektur und
Nutzung. Die im 3. und 2. Jahrhundert v. Chr. errichteten Prostyloi
weisen Unterschiede in ihren Proportionen, den bautechnischen Details
und ihrer Ausstattung auf. Die Befunde zur Innenausstattung deuten
darauf hin, dass zu der ursprünglich vorwiegend sakralen Funktion im
Laufe der Zeit die Nutzung als Speiseräume hinzukam und teilweise in den
Vordergrund trat. Daraus ergeben sich auch für die Gesamtanlage neue
Erkenntnisse: Das als Heiligtum zu deutende Ensemble ist nicht auf der
Grundlage eines übergeordneten Entwurfs entstanden, sondern erfuhr im
Hellenismus einen Ausbau, der möglicherweise mit einem Bedeutungswandel
einherging. Die Erforschung der drei Naiskoi in Aigeira lotet die Rolle
dieses häufig in hellenistischen Heiligtümern vorkommenden Bautyps im
Kontext der Gesamtanlage exemplarisch aus.
978-3-7001-9195-7, Printausgabe, gebunden, 24.05.2024
978-3-7001-9196-4, E-Book, digital, 29.05.2024
Abbildungen:
zahlr. Farb- und s/w-Abbildungen, Tafelteil mit 61 Tafeln, Beilagenmappe mit 28 Plänen
DOI (Link zur Online Edition):
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