Dr. phil. Rudik, Nadezda
Dissertation: Friedrich-Schiller-Universität Jena » Philosophische Fakultät, 2015
III-Zeit. Das Korpus umfasst 104 Beschwörungen und Rituale. Sie besteht aus drei Teilen: theoretischem, praktischem und den Anhängen. Im ersten Teil (Kapitel 1) wird das Korpus beschrieben und charakterisiert. Weiter werden hier die Daten theoretisch ausgewertet, die aufgrund der Textanalyse im praktischen Teil gewonnen wurden. Zu den wichtigsten Resultaten dieser Untersuchung könnte die Schlussfolgerung gezählt werden, dass die Beschwörungen als Wörter der Gottheiten verstanden wurden und somit einen Teil der offiziellen magisch-religiösen Literatur bildeten, die ihren Gebrauch im Kult fand. Außerdem werden im Kapitel die Kriterien formuliert, aufgrund derer die Beschwörungen als Gattung von anderen Gattungen unterschieden werden könnten. Schließlich wird hier die neue Gliederung des Textkorpus nach inhaltlichen und formalen Gesichtspunkten vorgeschlagen. Einzeln wird die Entwicklung der Beschwörungsformeln untersucht. Es wird gezeigt, dass die Formeln nur selten mit der Funktion der Beschwörung im Zusammenhang stehen. Ihre Aufgabe war es, die Beschwörungen mit der göttlichen Sphäre zu verbinden. Im praktischen Teil (Kapitel 2) werden die sumerischen Beschwörungen des 3. Jt. v. Chr. in der aktualisierten Umschrift publiziert, indem sie nach dem funktionalen Prinzip gegliedert werden, welches im Kapitel 1 formuliert wurde. Die Anhänge enthalten den technischen Apparat zu den untersuchten Texten: der Index der ausgewählten Begriffe; das Wörterbuch; die Tabellen, in welchen alle sumerischen Beschwörungen des 3. Jts. v. Chr. katalogisiert sind; die umfangreiche Bibliografie mit weiterführender Literatur.
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