Chambon, Grégory and Otto, Adelheid (eds.)
Das Studium der Gewichte und Maße (Metrologie) des Alten Orients gilt seit langem als wertvolle Methode zum Verständnis der wirtschaftlichen Interaktionen und der Art und Weise der Quantifizierung in der Antike. Der gesellschaftliche Wert des Messwesens und die Allgegenwärtigkeit messtechnischer Handlungen und Instrumente sind jedoch noch nicht vollständig erkannt worden. Wiegen und Messen sind menschliche Prozesse, an denen unterschiedliche Personen beteiligt sind (Experten und Buchhalter, Händler und Kunden) und die auf kulturell konstruierten Vorstellungen wie Gerechtigkeit, Normung und Genauigkeit beruhen. In dieser Hinsicht ergänzen sich epigraphische und archäologische Quellen gegenseitig. Die schriftlichen Quellen ermöglichen eine Annäherung an die Wiege- und Messpraktiken vor allem aus der Sicht der Verwalter wirtschaftlicher und politischer Organisationen, während archäologische Materialreste und bildliche Darstellungen Einblicke in die alltäglichen Aktivitäten von Privatpersonen, die an Handel und Austausch beteiligt waren, Messbeamten und Palast- oder Tempelpersonal gewähren. Die Querverweise und Verflechtungen dieser Quellen, die in diesem Buch von internationalen Experten und Nachwuchswissenschaftlern vorgestellt werden, sollen zeigen, wie interdisziplinäre Studien zu Gewichten und Maßen einen Einblick in die Gesellschaften des Alten Orients geben
Münchener Abhandlungen zum Alten Orient, Vol. 9. Gladbeck: PEWE Verlag. [PDF, 98MB]
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