Der Archäologe und Wissenschaftsmanager Ludwig Curtius (1874-1954) als exemplarischer Bildungsbürger
Marius Hirschfeld
Das Bildungsbürgertum war eine der einflussreichsten Bevölkerungsgruppen im Deutschen Reich. Es bestimmte die gesellschaftlichen Diskurse und führte sie an. Dies blieb trotz aller Verwerfungen der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts und trotz des Narrativs vom eigenen Niedergang so. Lebenslange Bildung, der klassische humanistische Bildungskanon und die daraus resultierende Auffassung, eine „höhere Einsicht“ in die Zusammenhänge von Geschichte und Politik zu besitzen, waren die Konstanten, durch die es seine Wirkmacht entfaltete und seine gesellschaftliche Bedeutung legitimierte. Ludwig Curtius stand als Universitätsprofessor für Klassische Archäologie, als Direktor des Deutschen Archäologischen Instituts in Rom und als erfolgreicher Wissenschaftsmanager im Zentrum des Bildungsbürgertums. Anhand seiner Vita werden das Verhalten, die Entwicklung, die Ideen und Mentalität dieser Bevölkerungsgruppe über vier deutsche Staaten hinweg nachgezeichnet.
Veröffentlicht
Januar 12, 2024Bibliographische Daten & Rezensionen
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Kapitel
1. Einleitung 2. Bildungsbürgertum? Eine Suche 3. Die Inszenierung von Kindheit und Jugend in »Deutsche und antike Welt« 1874–1893 4. Studium, Politisierung und Karrierebeginn 1894–1914 5. Curtius im Weltkrieg 1914–1918 6. Curtius als politisch aktiver Professor 1918–1928 7. Curtius als Direktor des Deutschen Archäologischen Instituts in Rom 1928– 1933 8. Curtius und der Nationalsozialismus 1933–1945 9. Nachruhm 1945–1954 10. Fazit Literatur und gedruckte Quellen Ungedruckte Quellen Schriften von Ludwig Curtius Dank
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