Panel 3.14
Archaeology and Economy in the Ancient World – Proceedings of the 19th International Congress of Classical Archaeology, Cologne/Bonn 2018Koroplastische Studien haben sich in den letzten Jahren insbesondere aufgrund einer anderen Wahrnehmung von Terrakotta-Figuren entwickelt, die nicht mehr als dekorative Objekte, sondern als privilegierte Zeugnisse handwerklicher, soziokultureller und religiöser Praktiken der Gesellschaften, in denen sie hergestellt und verwendet wurden, angesehen werden.
Dieser Band widmet sich insbesondere den handwerklichen Praktiken sowie den Prozessen und Beweggründen, die zur Herstellung und weiten Verbreitung von Terrakotta-Figuren in der Antike führten. Die hier vorgestellten Studien, die noch nicht abgeschlossen sind, basieren im Wesentlichen auf einer eingehenden Beobachtung der Objekte, die oft die einzigen gefundenen und bisher verwertbaren Überreste sind, da bisher nur wenige Werkstätten mit allen für die Herstellung dieser Artefakte notwendigen Werkzeugen und Strukturen erkannt und untersucht wurden. Das Objekt, ob es sich um Formen oder Figuren handelt, steht daher im Mittelpunkt der koroplastischen Studien.
Verschiedene koroplastische Sets aus verschiedenen Kontexten in verschiedenen geographischen Gebieten werden hier vorgestellt, mit dem Ziel, Informationen zu verschiedenen Problemen bezüglich der Herstellungstechniken, der Produktionsprozesse und der Werkstatt-faciès zu vergleichen. Zwei Hauptbereiche wurden untersucht: erstens das technische Fachwissen und die charakteristische Handarbeit der Handwerker und zweitens die Rekonstruktion der Aktivitäten innerhalb der Werkstätten, deren Funktionsweise und faciès von Fall zu Fall unterschiedlich sein können. Die in diesem Band gesammelten Beiträge liefern somit einige interessante Erkenntnisse, die für künftige Forschungen in dieser wachsenden wissenschaftlichen Disziplin hilfreich sein können.
Dr. Stéphanie Huysecom-Haxhi ist Forscherin am CNRS, die der UMR Arscan in Paris angegliedert ist, und lehrt an der Universität Nanterre. Als Spezialistin für griechische Terrakotta-Figuren ist sie für verschiedene große koroplastische Sets verantwortlich, die hauptsächlich aus Heiligtümern in Griechenland (Thasos, Delphi, Coroneia) und Albanien (Dyrrhachion) stammen.
Dr. Antonella Pautasso ist leitende Forscherin am CNR (ISPC-CNR). Sie ist Spezialistin für die griechische materielle Kultur, Terrakotta-Figuren und Keramik und arbeitet in Sizilien und Kreta. Gegenwärtig ist sie für die Terrakotta-Figuren aus dem Votivdepot von Katane (Catania, Sizilien) zuständig.
Lizenz
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(CC BY-SA 4.0) veröffentlicht.
Identifikatoren
ISBN 978-3-96929-059-0 (PDF)ISBN 978-3-96929-060-6 (Softcover)Veröffentlicht am 09.11.2022.
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