New Open Access Books from Propylaeum eBooks
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Das Dynameron des Nikolaos Myrepsos wird zum
ersten Mal nach acht Jahrhunderten kritisch ediert. Es ist ein für die
byzantinische und frühneuzeitliche Medizin- und Pharmaziegeschichte
grundlegender Text und steht in einer langen Tradition von Handbüchern,
wie es sie bereits seit der Antike gegeben hat. Der Text enthält als
Folge seiner Entstehungsgeschichte, Wörter aus allen Phasen der
griechischen Sprache, dazu auch Fremd- und Lehnwörter aus dem
Persischen, Arabischen und Lateinischen. Der Text war schon aus der
lateinischen Übersetzung bekannt und hat mit seinen Rezepten zur
Erstellung der ersten abendländischen Pharmaziehandbücher beigetragen,
der bekannten Pharmacopoeia.
Mit der 19. Dynastie
des Neuen Reiches gelangten Herrscher auf den ägyptischen Thron, die
keinerlei familiäre Verbindung zur königlichen Familie der 18. Dynastie
besaßen. Ramses I., ein hochverdienter Militärbeamter, wurde von
Haremhab in einer Zeit zum königlichen Nachfolger eingesetzt, die für
die Großmacht Ägypten innen- wie außenpolitisch äußerst brisant war.
Innenpolitisch stand Ägypten noch unter dem Einfluss der Thronwirren der
Nachamarnazeit, und die Rückkehr zum traditionellen Schema des
ägyptischen Königtums war nicht endgültig vollzogen. Außenpolitisch
stellte die immer größer werdende Macht der Hethiter eine ernste
Bedrohung dar. In diesem Spannungsfeld mussten die ersten Könige der
Ramessidenzeit bezüglich ihrer Herrscherlegitimierung neue Strategien
entwickeln, konnten sie sich doch nicht auf die Zugehörigkeit zu einer
königlichen Dynastie berufen. Für eine Betrachtung der
Herrscherrepräsentation der frühen 19. Dynastie bietet das Material der
Königseulogien offizieller, von der Staatsführung selbst in Auftrag
gegebener Denkmäler einen eindrücklichen Überblick über die textliche
Darstellung der ramessidischen Herrscherlegitimation, die im
Zusammenspiel mit einem großangelegten Bildprogramm auf eine neue Art
und Weise politisch propagiert wurde.
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